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 Theoretische Grundlagen 

Zur Charakterisierung einer festen organischen Substanz wird unter anderem stets der Schmelzpunkt als Kriterium für die Reinheit herangezogen. Als Schmelzpunkt einer organischen Substanz wird die Temperatur angesehen, bei der der Feststoff und der geschmolzene Stoff miteinander im Gleichgewicht stehen. Der Schmelzpunkt kann aber auch als die Temperatur angesehen werden, bei der Dampfdruck des Feststoffes und der Flüssigkeit gleich sind. Eine organische Verbindung gilt dann als rein, wenn sie einen scharfen Schmelzpunkt hat, d.h. wenn die in einem Temperaturbereich von höchstens 1 C schmilzt. Verunreinigte Substanzen haben einen erniedrigten Schmelzpunkt und schmelzen unscharf über einen relativ weiten Temperaturbereich. Man nutzt diese Tatsache aus, um die Identität zweier Stoffe gleichen Schmelzpunktes zu prüfen. Dazu werden gleiche Mengen der beiden Stoffe gut miteinander verrieben. Ist der Schmelzpunkt dieser Mischung (Mischschmelzpunkt) unverändert, so handelt es sich um dieselbe Verbindung; wird er erniedrigt, um zwei chemisch verschiedene Substanzen. Bei isomorphen Verbindungen wird auch bei chemischer Verschiedenheit keine Schmelzpunktsdepresssion gefunden. Viele organische Substanzen schmelzen unter Zersetzung, die sich äußerlich meist durch Verfärbung nach dunkelbraun bis schwarz und Gasentwicklung zeigt. Dieser Zersetzungspunkt ist im allgemeinen unscharf sowie von der Erhitzungsgeschwindigkeit abhängig (schnelles Erhitzen: höherer Zersetzungspunkt) und daher nicht genau reproduzierbar. Manche Stoffe haben überhaupt keinen charakteristischen Umwandlungspunkt und verkohlen beim starken Erhitzen.

Kai Jung
2000-11-16

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